Der Name Leda bzw. Lada ist das kretische Wort für „Frau"; die Sprachwurzel findet sich noch heute im englischen Wort „Lady" wieder. Eng verbunden ist Leda mit Lat (milchgebende Göttin), Letho (Göttin des Vergessens) und Nemesis (Rachegöttin) und wird häufig mit ihnen gleichgesetzt. Leda war in der griechischen Mythologie die Tochter des ätolischen Königs Thestios und der Eurythemis. Sie war die Gemahlin des spartanischen Königs Tyndareos. Zeus verliebte sich in Leda. Er näherte sich ihr in der Gestalt eines Schwanes und schwängerte sie. Doch auch Ledas Mann Tyndareos schlief in dieser Nacht mit ihr. Leda gebar zwei Eier mit vier Kindern - von Zeus Helena und Polydeukes, von Tyndareos Klytaimnestra und Kastor, weswegen erstere unsterblich, letztere dagegen sterblich waren. In einigen Versionen ist es nur Helena, die aus einem Ei schlüpft, in anderen werden Kastor und Polydeukes aus demselben Ei geboren. Helena, wegen ihrer Schönheit berühmt, heiratete den spartanischen König Menelaos und wurde später von Paris nach Troja entführt; Klytaimnestra hingegen ehelichte Menelaos’ Bruder Agamemnon, König zu Mykene, der dann den Feldzug der Griechen gegen Troja anführte, um Helena wiederzugewinnen. Kastor und Polydeukes werden als die Dioskuren („Zeusjünglinge") bezeichnet (siehe Kouros) und als göttliche Helfer der Schifffahrt verehrt. Eine andere Version besagt, dass das göttliche Ei von der Rachegöttin Nemesis, die den Atriden feindlich gesinnt war, der Leda untergeschoben wurde und diese somit nur die Milchmutter der Helena gewesen sei. In der Kunstgeschichte war Leda mit dem Schwan lange ein beliebtes erotisches Motiv. Ein berühmtes Gemälde der Leda schuf Michelangelo um 1530; es ging aber verloren.