Hektor ist eine Gestalt aus Homers berühmtem Epos Ilias. Er ist vor seinem jüngeren Bruder Paris der älteste Sohn des Königs von Troja, Priamos, und von dessen Frau Hekabe. Er ist der wichtigste Held und Heerführer Trojas im zehnjährigen Trojanischen Krieg. Homer wie auch Vergil in seinem Epos Aeneis beschreiben Hektor als edlen Helden. Darauf basieren viele spätere idealisierte Darstellungen, die Hektor als eine Symbolfigur der Ritterlichkeit sehen. Der Hektor der Ilias ist der Schützling Apolls und wird nicht nur als tüchtiger Kämpfer dargestellt, sondern auch als Sohn, Bruder, liebevoller Ehemann und Vater. Er wird, wie die anderen Helden auch, als Günstling verschiedener Götter dargestellt, die über Sieg und Niederlage, Leben und Tod entschieden haben, noch bevor die eigentliche Tat getan ist. Zum Mythos: Im Verlauf der Schlachten der Ilias gelang es den Trojanern, die Achäer bis zu ihren Schiffen zurückzudrängen, die Hektor und den anderen trojanischen Helden nichts entgegensetzen konnten, solange der grollende Achilleus sich weigerte, an der Schlacht teilzunehmen. Das Tor zu den Befestigungen zertrümmerte Hektor selbst mit einem einzigen Steinwurf. In der bedrohlichen Situation legte Patroklos, der Vetter des Achilleus, mit dessen Einverständnis Achilleus’ Rüstung an und führte an seiner Stelle die Myrmidonen, die Gefolgsleute des Achilleus, in die Schlacht, wo es ihnen gelang, die Trojaner zurückzuschlagen. Patroklos selbst wurde aber von Hektor erschlagen. Hektor war im Glauben Achilleus getötet zu haben. Achilleus griff daraufhin erneut in das Geschehen ein und trieb die Trojaner zurück in die Stadt. Hektor blieb als einziger vor den Mauern, um sich ihm zu stellen. Dreimal wurde er von Achilleus um die Mauern Trojas gejagt, bis er sich durch eine List Athenes stellte und getötet wurde. Sterbend bat Hektor darum, dass seine Leiche der Stadt zurückgegeben wurde, doch Achilleus durchbohrte ihm die Fersen und schliff den Leichnam zwölf Tage um das Grab seines Freundes. Um dem ein Ende zu setzen, beauftragte Zeus Thetis, Achilleus’ Mutter, ihren Sohn zur Vernunft zu bringen. Dieser ließ sich von König Priamos - der sich als Bittsteller nächtens ins Lager der Griechen schlich - endlich zum Mitleid bewegen und überließ ihm den Leichnam. Die Ilias endet mit einer elftägigen Trauer der Trojaner um Hektor.