Odysseus, Ithakas König, gehörte zu den bekanntesten griechischen Helden im Trojanischen Krieg. Seine dabei vollbrachten Taten werden von Homer in der Ilias, seine zehnjährige Irrfahrt auf der Heimreise in der Odyssee geschildert. Während all seiner Abenteuer zeichnete er sich vor allem durch außergewöhnlichen Verstand und listige Ideen aus, darunter die Erfindung des Trojanischen Pferdes, mit dem Griechen erst nach zehnjährigem Krieg Troja endlich erobern durften. Es sollte dem Mythos zufolge als religiöses Opfer getarnt nach Troja hineingeschleust werden; bei Nacht hatten dann in seinem Inneren verborgene Griechen herauszusteigen und ihren heimlich zurückgekehrten Landsleuten die Stadttore zu öffnen. Mehrere Autoren geben an, dass Odysseus selbst der Erfinder des Trojanischen Pferdes war. Im Pferd sollen nach der Kleinen Ilias nicht weniger als 3000 Männer Platz gefunden haben, nach der kleinsten genannten Anzahl hingegen nur 23. Um als Spion unbemerkt nach Troja hineinzukommen, ließ Odysseus sich geißeln und verkleidete sich als Bettler. Helena, der zuliebe der Krieg ausgelöst worden war, erkannte ihn und erfuhr von ihm den Plan der Griechen zur Eroberung der Stadt. Durch Töten mehrerer Trojaner gelangte Odysseus anschließend sicher ins griechische Lager zurück. Nach seiner zehn Jahre langen Irrfahrt (= Odyssee) über verschiedene Zwischenstationen (bei Kikonen, Lotophagen, Kyklopen, Aiolos, Laistrygonen, Kirke, Sirenen, Skylla und Charybdis, Helios, Kalypso und den Phaiaken) und nach mehreren Abenteuern und Unglücksschlägen in seiner Mannschaft, für einige deren er und seine Seegefährten selbst verantwortlich waren, während andere sie der Feindseligkeit namentlich des Meeresgottes Poseidon zu verdanken hatten, kehrte Odysseus nach Verlust aller Begleiter allein nach Ithaka zurück, wo er sofort nach seiner Rückkehr mit Hilfe seines Sohnen Telemach Penelopes Freier tötete und wieder die Regierung ausübte.